Die Telekom schaltet 2018 ihre 12 Millionen ISDN-Anschlüsse ab. Betroffen sind auch Unternehmen.
Aktuell versendet die Telekom die ersten Vertragskündigungen an ihre ISDN-Kunden, andere Anbieter haben den Schritt für 2018 geplant oder 2019 geplant. Die Folgetechnologie für das alte ISDN heißt „Voice over IP“ (VoIP) und meint das Telefonieren über das Internet. 15 Mio. VoIP-Anschlüsse gibt es bereits in Deutschland.
Da die Telekom durchschnittlich 50.000 Unternehmen pro Monat auf die neue Technik umstellen muss (inkl. neuer Verträge), um ihren Zeitplan einzuhalten, kann es zu Verzögerungen kommen, wenn die Unternehmen nicht auf die Umstellung vorbereitet sind. Denn zur ISDN-Anlage gehören neben Telefonanlage mit Telefonapparaten auch
- Fax,
- Datenübertragung,
- ec-Karten- und Kreditkartengeräte,
- Frankiergeräte
- Notrufsystem im Aufzug sowie
- Alarmanlagen und Brandmeldesysteme.
Umstellung frühzeitig angehen
Es ist sinnvoll, sich frühzeitig beraten zu lassen, denn nicht jede Funktion, die es beim ISDN gab, lässt sich ohne Weiteres auf VoIP übertragen: So muss in Aufzügen die Alarmmeldeinfrastruktur angepasst werden, um die Betriebssicherheit bei einem Stromausfall zu gewährleisten. Schwierigkeiten kann es aber auch mit älteren Telefonanlagen oder Faxgeräten geben. Die Unternehmen sollten daher vorab die Lieferanten ansprechen, die die alten Anlagen installiert haben, und fragen, ob diese mit VoIP auch funktionieren werden.
Für die Umrüstung von ISDN auf VoIP sollte außerdem der Installationsservice in Anspruch genommen werden, den die Telekom für etwa 100 € anbietet. Selbermachen führt hier schnell in eine Sackgasse.
VoIP im Unternehmen
Künftig verschmelzen Netzanbieter und Telekommunikationsanlagen-Anbieter. Das senkt die Kosten. Und bei einer Funktionsstörung stellt sich nicht mehr die Frage, wer von beiden zuständig ist.
Statt teurer eigener Telefonanlagen besteht auch die Möglichkeit, eine virtuelle Telefonanlage aus der Cloud zu nutzen, die sich flexibel und schnell an die betrieblichen Bedürfnissen anpassen lässt. Eine solche Cloud-Telefonanalge kann schon vor der eigentlichen Umstellung installiert und genutzt werden – parallel zur bestehenden ISDN-Anlage. Damit lässt sich vermeiden, dass im Zuge der Umstellung möglicherweise wegen technischer Probleme eine Zeit lang gar nicht telefoniert werden kann.
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